Herzrhythmusstörungen sind häufig und reichen von völlig harmlos bis zu potentiell lebensgefährlich.

Eine Herzrhythmusstörung ist eine Störung der elektrischen Erregungsabläufe im Herz, z.B. das spontane Entstehen von Fehlimpulsen („Extrasystolen“), oder die Entwicklung von schnell kreisenden Erregungen durch überzählige Leitungsbahnen oder strukturelle Schädigung des Herzens. Dies kann sich durch Herzstolpern oder Herzrasen äußern, manchmal auch durch eingeschränkte Belastbarkeit oder Luftnot, gelegentlich sogar durch kurzen Bewusstseinsverlust („Synkope“).

Generell kann man zwischen schnellen und langsamen Rhythmusstörungen unterscheiden.

Langsame Rhythmusstörungen

  • Kranker Sinusknoten („Sick Sinus“)
  • AV-Block

Beide Erkrankungen erfordern häufig die Implantation eines Herzschrittmachers.

Die häufigsten schnellen Rhythmusstörungen

  • Vorhofflimmern
  • Vorhofflattern
  • AV-nodale Reeentry-Tachykardie (AVNRT)
  • WPW-Syndrom
  • fokale Vorhoftachykardien
  • Extrasystolen (atrial oder ventrikulär)
  • Kammertachykardien

Eine Vielzahl von schnellen Herzrhythmusstörungen kann heute mit Hilfe der sogenannten Katheterablation behandelt und großen Teils geheilt werden. In den meisten Fällen ist dabei die Katheterablation langfristig der rein medikamentösen Therapie überlegen.

Bei der Katheterablation werden kleine Abschnitte im Bereich verschiedener Herzkammern verödet, die für die Entstehung und Aufrechterhaltung dieser Rhythmusstörungen verantwortlich sind. Nach erfolgreicher Ablation besteht meist keine Notwendigkeit mehr, Medikamente zur Unterdrückung der Rhythmusstörungen weiter einzunehmen.

Die häufigste anhaltende Rhythmusstörung ist Vorhofflimmern, weitere Informationen zu diesem Thema und zur Pulmonalvenenisolation finden Sie hier.

 

Video zeigt ein so genanntes „perimitrales Flattern“

Abbildung zeigt in rot: Ablationspunkte, die die Rhythmusstörung beenden.

Im Folgenden möchten wir einige häufige Fragen zu Rhythmusstörungen beantworten:

Ich habe Rhythmusstörungen - wie kann ich mich beraten lassen?

Eine unverbindliche Beratung kann in unserer prästationären Sprechstunde erfolgen. Terminvergabe unter 0611-177-1275, mit formaler stationärer Einweisung durch einen zuweisenden Arzt.

 

Muss eine Rhythmusstörung immer dokumentiert sein?

Eine Dokumentation mittels EKG (oder Smartwatch) ist prinzipiell wünschenswert. In manchen Fällen, vor allem bei anfallsweisem Auftreten von Herzrasen, ist das jedoch nicht immer möglich - eine elektrophysiologische Untersuchung ist häufig trotzdem sinnvoll.

Ist eine Ablation schmerzhaft?

Die meisten Ablationen erfolgen unter einer sogenannten Analgosedierung, also unter Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln (keine Vollnarkose). Sie schlafen also während des Eingriffs.

Wie sind die Erfolgsaussichten einer Ablation?

Die Erfolgsaussichten hängen sehr stark von der Art der Rhythmusstörung ab und lassen sich daher nicht allgemein angeben. Sie liegen je nach Eingriff zwischen ca. 50% (länger bestehendes Vorhofflimmern) und >95% (AVNRT, typisches Vorhofflattern). Falls ein Eingriff nicht erfolgreich war, sind - nach einer gewissen Abheilzeit - Wiederholungseingriffe praktisch immer möglich, und in den vielen Fällen auch sehr sinnvoll.

Wie lange muss ich stationär bleiben?

Die meisten Eingriffe können bereits am Aufnahmetag durchführt werden, die Entlassung erfolgt dann in der Regel am Folgetag. Lediglich bei komplexeren Eingriffen oder Komplikationen ist manchmal eine längere stationäre Überwachung nötig.

Ich nehme Blutverdünner – ist das ein Problem?

Die Mehrzahl der Patienten, die sich einer Ablation unterziehen, nimmt Blutverdünner ein. Dies ist daher keinerlei Problem. Ob – und in welcher Form – Blutverdünner für den Eingriff pausiert werden müssen, erfahren Sie im Vorgespräch.

Worauf muss ich nach der Ablation achten?

Nach der Ablation sollten Sie vor allem Ihre punktierte Leiste schonen, und zwar je nach Eingriff für 2-5 Tage. Eine gezielte Schonung des Herzens ist nicht nötig. Ferner müssen Sie die verordneten Medikamente gewissenhaft einnehmen, vor allem ggf. Blutverdünner.

Wie lange kann ich nach einer Ablation nicht arbeiten?

Das hängt von der Arbeit und der Art des Eingriffs ab. Leichte Bürotätigkeit kann problemlos nach 2-3 Tagen wieder aufgenommen werden, schwerere körperliche Tätigkeit – wegen der Gefahr der Leistenblutung – in der Regel erst nach 3-5 Tagen.

Zahlt meine Krankenkasse den Eingriff?

Katheterablationen – auch komplexe Eingriffe mit hochauflösenden 3D-Systemen – sind allgemeine Kassenleistung. Hier bestehen also keinerlei Einschränkungen.

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