Die simultane beidseitige Hüftoperation

Die Entwicklung der chirurgischen Zugänge zum Hüftgelenk und die Entwicklung der Implantate und deren Materialien haben dazu geführt, dass die Risiken minimiert werden können. Dadurch ist es heutzutage auch möglich, denjenigen Patienten, die an beiden Hüftgelenken von einer Arthrose betroffen sind, mit einer einzigen Operation dann auch beide Hüftgelenke gleichzeitig zu ersetzen. Dazu eignen sich insbesondere Patientinnen und Patienten, die auch trotz der Arthrose noch aktiv sein konnten. Zusätzlich ist es wichtig, dass neben dem Hüftleiden keine weiteren gravierenden Erkrankungen bestehen. Um die Vor- und Nachteile des simultan beidseitigen Verfahrens genau beurteilen zu können, wurde in der orthopädischen Klinik am St. Josefs-Hospital eine große Anzahl an Patientinnen und Patienten über einen längeren Zeitraum nachuntersucht. Es zeigte sich sogar, dass unter bestimmten Voraussetzungen das Gesamtrisiko beim simultan beidseitigen Vorgehen minimiert werden konnte im Vergleich zu zwei aufeinanderfolgenden Operationen. 

Wichtig ist, dass der Ablauf vor einer Operation genau mit dem Patienten / der Patientin besprochen wird. Insbesondere sollten sich der Arzt / die Ärztin und der Patient / die Patientin darauf verständigen, welche Seite der beiden betroffenen Gelenken beschwerdeführend ist. Mit der beschwerdeführenden Seite wird die simultan beidseitige Operation begonnen. In Absprache mit dem Narkosearzt / der Narkoseärztin wird dann während der Operation entschieden und beurteilt, ob die zweite Seite ohne jegliche Risiken auch operiert werden kann. Dies ist dann in über 95% der Behandlungen möglich.

Hinsichtlich der Nachbehandlung greift ein gezieltes physiotherapeutisches Konzept, welches dem Patienten / der Patientin ermöglicht, auch mit beiden operieren Hüftgelenken am 1. Tag nach der Operation aufzustehen und zu gehen. Ob und wann die simultan beidseitige Versorgung der Hüftgelenke möglich ist, muss sorgfältig in der ambulanten Sprechstunde vorab beurteilt und erwogen werden.  

Patient*innen nach simultanem beidseitigem Ersatz des Hüftgelenks

Weitere Informationen:

Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt 2011:

Bilateraler endoprothetischer Ersatz am Hüft- oder Kniegelenk
Prof. Dr. med Joachim Pfeil, Dr. med. Philip Höhle, Dr. med. Philipp Rehbein
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