Ein Kreuzbandriss (vordere Kreuzbandruptur) ist eine häufige Verletzung insbesondere bei Sportarten wie Fußball oder Skifahren. Der Riss des vorderen Kreuzbandes kann zu einer bleibenden Instabilität führen. Diese Instabilität wird vom Betroffen oft als störend und aktivitätseinschränkend empfunden. Darüber hinaus begünstigt ein Kreuzbandriss auch Folgeverletzungen im Kniegelenk bis hin zu einer schweren Arthrose. Eine operative Stabilisierung bei einer vorderen Kreuzbandruptur ist daher in der Regel sinnvoll.

In unserer Sprechstunde informieren wir Sie gerne, ob eine operative Stabilisierung anzuraten ist. Die Stabilisierungsoperation, auch vordere Kreuzbandplastik genannt, wird in Teil- oder Vollnarkose in minimalinvasiver Technik durchgeführt. In der Regel ist ein stationärer Aufenthalt von 1-2 Tagen sinnvoll. Der Eingriff kann aber prinzipiell auch ambulant durchgeführt werden.

Bei dieser minimalinvasiven Operation entnehmen wir eine Sehne (Semitendinosussehne) über einen kleinen Hautschnitt an der Unterschenkelvorderseite. Diese wird zu einem 4-fach gefalteten Transplantat präpariert (graft-link) und anschließend durch Bohrkanäle im Unter- und Oberschenkel gezogen und hier sicher mit kleinen Plättchen fixiert. Diese Methode ist besonders gewebsschonend und wird „all-inside-Technik“ genannt.

Alternativ bieten wir auch klassische Operationstechniken mit Schraubenverankerung eines Patellarsehnen- oder Quadrizepssehnentransplantates an. Diese Operationsmethoden kommen dann zum Einsatz, wenn eine Entnahme der Semitendinosussehne nicht möglich ist, oder wenn eine Kreuzbandersatzplastik erneuert werden muss, z.B. bei einer sogenannten Re-Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Wir beraten Sie gerne, wenn diese Operationsmethode für Sie am geeignetsten erscheint.

Insbesondere Sportlerinnen und Sportler profitieren von diesen Operationsmethoden, da ihr Kniegelenk nach Ausheilung langfristig eine sehr gute Stabilität aufweist. Die Nachbehandlung erlaubt bei standardmäßigem Ablauf ab der 3. Woche bereits die volle Belastung, wobei eine Gelenkschiene das Kniegelenk schützt. Normales Gehen ist normalerweise nach 6-8 Wochen möglich, Sport nach 4-6 Monaten. Die Nachbehandlung ist lang und muss individuell auf die Patientin / den Patienten zugeschnitten sein. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes sind unsere Physiotherapeuten und -therapeutinnen bemüht, Ihnen bereits die wichtigsten Übungen und Verhaltensregeln beizubringen.

Video "Vordere Kreuzbandruptur"

Bitte geben Sie den Suchbegriff in die Suchbox ein und drücken Sie anschließend ENTER