Anhaltende Ellenbogenbeschwerden mit den Leitsymptomen Tennis- oder Golferarm sind nicht selten auf chronische Bandinstabilitäten zurückzuführen. Das Gelenkspiel ist gestört. Dabei spürt man nicht die Lockerung selbst, sondern die Reizung der Sehnen, die permanent versuchen, den lockeren Zustand durch Anspannung auszugleichen. Die Auslöser sind vielfältig und reichen von einseitigen dauerhaften Kraftbelastungen, genetischen Voraussetzungen mit Neigungen zu laxen Bändern bis zu banalen Unfällen, an die man sich vielleicht gar nicht mehr erinnern kann. Sowohl die Vorgeschichte als auch die eingehende klinische Untersuchung des Ellenbogens mit zahlreichen Tests gibt dem erfahrenen Untersucher schon Hinweise auf  eine Instabilität. Die bildgebende Diagnostik erhärtet den Verdacht. Die leichte Verschiebung der Gelenkstellung bei der Instabilität lässt sich vor allem in den dreidimensionalen Darstellungen (CT oder MRT) nachweisen.

Ist der Aussenbandapparat betroffen, handelt es sich meist um eine Funktionsschwäche des LUCL (laterale ulnare collateral ligament), welches normalerweise vom Obergelenkknorren hinter dem Speichenkopf an die Außenkante der Elle verläuft und somit ein Ausweichen des Speichenkopfes nach hinten verhindert. Die Instabilität wird dann als posterolaterale Rotationsinstabilität (PLRI) bezeichnet.

Eine Funktionsschwäche des Innenbandes tritt häufiger bei Dauerbelastungen im Rahmen von Wurfsportarten wie Handball, Baseball oder Sperrwerfen auf.

Ist eine konservative Therapie wie beim Tennis- und Golferarm nicht erfolgreich, ist zur weiteren Diagnostik eine Arthroskopie zu empfehlen. Hierbei kann eine Instabilität endgültig beurteilt und in gleicher Sitzung therapiert werden, um die dauerhafte Schmerzsymptomatik zu beheben.

Posterolaterale Rotationsinstabilität (PLRI):

Hierbei wird zusätzlich im Verlauf der Arthroskopiehautschnitte eine Schnitterweiterung durchgeführt und der äußere Bandapparat gerafft und zur Straffung mit einer Körper eigenen Sehne verstärkt. Es wird ein Teil der Tricepssehne verwendet, ohne hierbei einen zusätzlichen Schnitt durchzuführen. Die Funktion des Tricepsmuskels bleibt dadurch unbeeinträchtigt.

Mediale Instabilität:

Zur Verstärkung des inneren (medialen) Kapsel-/Bandapparates wird ähnlich der Kreuzbandchirurgie am Kniegelenk eine Sehne aus dem Kniegelenk (Gracilis-/Semitendinosustransplantat)  verwendet, da mehr Substanz benötigt wird und ein Tricepssehnentransplantat nicht ausreichen würde.

Insgesamt ist mit einer Nachbehandlungszeit von 10-12 Wochen zu rechnen, wobei die innere Bandplastik erfahrungsgemäß schneller heilt.

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