Künstliches Hüftgelenk bei Arthrose

Donnerstag, 13.04.2023

Operation genau nach Plan

Arthrose am Hüftgelenk ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die mit erheblichen Einschränkungen der Beweglichkeit verbunden ist. Sie ist der häufigste Grund für ein künstliches Hüftgelenk. Die Vorbereitung, Durchführung und Nachbehandlung einer Operation sollte einem gut strukturierten Plan folgen. Dies trägt zu einer raschen Rückkehr ins tägliche Leben bei. In der Klinik für Orthopädie am St. Josefs-Hospital in Wiesbaden ist der Weg von der Sprechstunde bis zur Abschlussuntersuchung auf Basis langjähriger Erfahrung genau organisiert.

„Die mentale und körperliche Vorbereitung unserer Patient*innen ist die wichtigste Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Operation und ein rundum zufriedenstellendes Ergebnis“, sagt Chefarzt Dr. med. Philipp Rehbein.

Dazu ist der Ablauf in einzelne Etappen gegliedert und für Patient*innen so jederzeit nachvollziehbar. 

Erster Kontakt: Fachsprechstunde

In der orthopädischen Sprechstunde werden zunächst Beschwerden, Schmerzprotokolle und Einschränkungen der Beweglichkeit erfasst sowie aktuelle Röntgenaufnahmen angefertigt. Auf Basis der Befunde erläutert der Orthopäde / die Orthopädin Vor- und Nachteile einer Operation gegenüber konservativen Verfahren. Auch bei einer klaren Empfehlung zur Operation wird Patient*innen Zeit gegeben, zu Hause in Ruhe eine Entscheidung zu treffen. Ein OP-Termin kann anschließend telefonisch oder per E-Mail vereinbart werden. Zugleich wird bereits Kontakt zum Sozialdienst des Hauses vermittelt, um die Rehabilitation anzumelden. Im Idealfall hat der/die Patient*in seinen/ihre Operateur*in in der Sprechstunde kennengelernt. Diese*r begleitet ihn/sie vertrauensvoll im weiteren Prozess.

3 – 4 Tage vor der OP: die klinische Eingangsuntersuchung

Die klinische Eingangsuntersuchung ist der wichtigste Termin zur OP-Vorbereitung. Ein Team aus Ärzt+innen und Pflegefachkräften ermittelt den Gesundheitszustand. Die wesentlichen Schritte der Behandlung sowie Erwartungen und Risiken werden besprochen. Zudem wird der/die Patient*in von dem Anästhesisten / der Anästhesistin individuell zum Narkoseverfahren beraten – in der Regel eine sanfte Vollnarkose oder eine Rückenmarksanästhesie. Mithilfe eines Computerprogramms wird der Einsatz des künstlichen Hüftgelenks vorab simuliert. Der/Die Operateur*in kann bereits festlegen, welche Implantate sich für den Patienten / die Patientin am besten eignen.

Der Vorbereitungskurs 

Zur optimalen Vorbereitung besuchen Patient*innen im JoHo Wiesbaden einen durch Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen speziell entwickelten Kurs. In kleiner Gruppe bereiten Vorträge und Übungen zum Gang mit Unterarmgehstützen die Patient*innen auf die OP und die Zeit nach dem Eingriff vor. Auf diese Weise erlernen sie bereits die wichtigsten Bewegungsmuster und Verhaltensregeln.

Die Operation

Durch einen muskelschonenden minimalinvasiven Zugang (Wiesbadener Zugang) kann das Hüftgelenk ohne Durchtrennung oder Schädigung von Muskelstrukturen erreicht werden. Der Blutverlust ist so gering, dass kein Fremdblut benötigt wird. Dabei stehen ausnahmslos „Hightech“-Implantate von höchster Qualität zur Verfügung. Bei den meisten Hüft-Operationen am JoHo fällt die Wahl auf die Kurzschaftprothese, die seit über 20 Jahren mit hoher Expertise eingesetzt wird. Noch während der Operation wird anhand einer Röntgenaufnahme das eingesetzte Kunstgelenk kontrolliert und mit der zuvor durchgeführten Computerplanung abgeglichen. Die Wunde wird mit einer selbst auflösenden inneren Hautnaht verschlossen.

Erst-Mobilisation am OP-Tag

Bereits wenige Stunden nach der Operation erhält der/die Patient*in die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung durch Physiotherapeut*innen erste Steh- und Geh-Übungen durchzuführen. Dadurch wird die Muskulatur frühestmöglich aktiviert. In Kombination mit einem Medikamentenschema sind keinerlei Schmerzen spürbar. Das professionelle Pflegeteam der Station unterstützt die Patient*innen in den folgenden Tagen.

Nachbehandlung in den ersten 4 Tagen

Am Folgetag werden die erlernten Übungen vertieft, sodass der/die Patient*in bereits selbstständig aufstehen und kleinere Gehstrecken zurücklegen kann. Dies wird am zweiten und dritten Tag fortgesetzt. Am vierten Tag kommen Übungen zum Treppensteigen hinzu. In der Regel ist damit die Voraussetzung für die weitere Rehabilitation außerhalb der Klinik gegeben, wobei die Einschätzung individuell erfolgt. Wenige Tage nach der Operation wird eine Röntgenaufnahme des operierten Gelenkes angefertigt. Am Entlassungstag, in der Regel nach fünf Tagen, erhält der/die Patient*in alle Unterlagen (Arztbriefe, Röntgenbilder etc.) für die Weiterbehandlung.

Rehabilitation und Abschlussuntersuchung

Die Rehabilitation kann stationär oder ambulant erfolgen. Die Entscheidung richtet sich nach den individuellen häuslichen und familiären Gegebenheiten. Bei der abschließenden Untersuchung sechs Wochen nach Operation wird der/die Patient*in zu Zufriedenheit und dem bisherigen Verlauf befragt. Eine körperliche Untersuchung und eine erneute Röntgenaufnahme zeigen, wie gut sich das Gelenk unter Last verhalten hat.

Ist der/die Patient*in insgesamt in einem sehr guten gesundheitlichen Zustand, kann der Eingriff auf Wunsch in einer kurzen Vorgehensweise mit nur einer Übernachtung durchgeführt werden. Zusätzlich steht eine digitale Unterstützung zur Seite: Mithilfe der JoHo Ortho-App werden Patient*innen jederzeit individuell auf ihrem Smartphone auf dem Weg zum künstlichen Hüftgelenk begleitet.

„Der besondere Wert, den wir auf eine gut geplante Behandlung legen, bereitet unsere Patient*innen sicher auf ihre Operation und den anschließenden Heilungsprozess vor. Eine rasche Genesung, sehr gute Ergebnisse und die hohe Patientenzufriedenheit bestärken uns täglich“, freut sich Dr. Rehbein abschließend.

Weitere Informationen finden Sie hier.


Weitere News

16.04.2024

Dr. Andreas Böhmer und Dr. Moritz Rothe forschen zum Thema Vorhofflimmern

27.03.2024

Etwa 55.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Darmkrebs. Die…

25.03.2024

Notarzt gerufen, Herzdruckmassage angewendet, Defibrillator korrekt eingesetzt.

22.03.2024

Seit einigen Jahren kommt auch im JoHo ein roboter-assistiertes Systems namens…

14.03.2024

Am 20.03.2024 ist der Welttag der Mundgesundheit. Wir begrüßen Sie in der…

12.03.2024

WIESBADEN. Am Montag, 18. März, 18 Uhr, geht es in der Reihe „Montags im JoHo“…

Bitte geben Sie den Suchbegriff in die Suchbox ein und drücken Sie anschließend ENTER