Neue pflegewissenschaftliche Studie zu Durst bei Herzschwäche

Donnerstag, 11.08.2022

Gemeinsam mit insgesamt sieben universitären und klinischen Zentren ist das JoHo Wiesbaden an der ersten deutschlandweiten Studie über den Zusammenhang von Durst und Mundtrockenheit im Rahmen einer chronischen Herzinsuffizienz (Par_cHeD) beteiligt. Über 800 Befragungen von Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihrer chronischen Herzschwäche stationär oder ambulant behandelt werden, wollen die Pflegeforschenden, zu denen auch Melanie Seel B.A., Stationsleitung im JoHo Wiesbaden, gehört, über einen Zeitraum von 18 Monaten in dieser ersten nationalen Prävalenzstudie sammeln und auswerten. Die erhobenen Daten sollen dazu beitragen, Beratungskonzepte zu entwickeln, die dann als pflegerische Leitlinie zum Thema Durst auch einrichtungsübergreifend und multiprofessionell umgesetzt werden können. Melanie Seel freut sich über die Teilnahme an der Studie und erklärt: „Pflegerische Studien außerhalb eines universitären Kontexts sind in einem Krankenhaus unserer Größe eher selten – genau das war aber der Reiz, hier einen wertigen Teil beizutragen. Wir schaffen darüber auch eine Akzeptanz für angewandte Pflegewissenschaft bei allen Pflegekräften und auch im ärztlichen Dienst.“

Bisher weiß man, dass mehr als die Hälfte aller Patientinnen und Patienten mit einer Herzinsuffizienz Durst als Belastung empfindet. Entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika, können das Durstgefühl zum Teil immens fördern. So geht es auch Patrik Kalkuhl, der seit einigen Jahren weiß, dass sich sein schwaches Herz nicht mehr erholen wird. Dass aber Durst dabei einmal zu einem großen Problem für ihn werden könnte, hat er anfangs nicht geahnt. Die Qualen sind enorm, denn der 50-jährige gelernte Tischler aus Ennepetal darf pro Tag nicht mehr als anderthalb Liter Wasser zu sich nehmen – wasserhaltiges Obst und Gemüse wird mitgezählt. Die strikte ärztliche Trinkmengenverordnung soll ihn vor zusätzlichen Wassereinlagerungen im Gewebe und in der Lunge bewahren, die sein sehr schwaches Herz noch mehr belasten und damit umso lebensbedrohlicher werden können. Denn Patrik Kalkuhl wartet im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, auf ein Spenderherz.


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