Der Ellenbogen ist nach dem Schultergelenk das zweithäufigste Gelenk das von Auskugelungen betroffen ist

Der direkte Fall auf den Ellenbogen, aber auch das Abstützen des ausgetreckten Arms bei einem Sturz sind die Auslöser. Gerade bei letzterem kommt es häufig zu einer kompletten Kapselbandzerreißung mit der Folge einer hochgradigen Instabilität.

Therapeutisch muss zunächst schnellstmöglich eine Einrenkung des Gelenks erfolgen, um drohende Gefäß- und Nervenschäden zu vermeiden. Dies erfolgt in der Regel im Rahmen einer kurzen Schlafnarkose mit dem Vorteil danach direkt schmerzfrei eine Stabilitätstestung bei der Bewegungsüberprüfung durchzuführen. Dies wird mit der Unterstützung von Röntgendurchleuchtungsaufnahmen optimiert und gibt einen entscheidenden Anhalt, ob eine operative Stabilisierung notwendig ist. Nach einer kurzen Ruhigstellung im Gips sollte nach einer Woche eine erneute Untersuchung der Stabilität erfolgen. Ein MRT des Ellenbogens gibt weitere Hinweise auf Knochen-Knorpelverletzungen sowie den Grad der Bandverletzung und kann individuell ergänzt werden.

Die Entscheidung über die Art der Nachbehandlung (operativ oder konservativ) erfordert eine umfassende Erfahrung und ein detailliertes Wissen des behandelnden Arztes / der Ärztin, um eine dauerhafte Verletzungsfolge zu vermeiden.

Nicht jede Luxation muss operiert werden. Besteht nach der Einrenkung eine ausreichende Stabilität und können keine weiteren Verletzungsfolgen in der bildgebenden Diagnostik dargestellt werden, kann eine konservative Therapie mit kurzfristiger Ruhigstellung und anschließender Bewegungsübung ohne Streßbelastung durchgeführt werden. Die verletzten Bänder heilen dabei narbig und stabil aus.

Ist eine operative Stabilisierung ratsam, sollte in diesem Rahmen auch eine Arthroskopie durchgeführt werden, da hier das Ausmaß der Bandverletzungen und die Entscheidung über Art und Umfang der operativen Stabilisierung am besten erfolgen kann. Weiterhin ermöglicht die Arthroskopie nach einer Auskugelung das Darstellen und Behandeln von Begleitverletzungen wie Knorpel-/Knochenabscherungen und das Ausspülen des Blutergusses.

Bei der operativen Stabilisierung wird nach der Arthroskopie über zusätzliche Hautschnitte je nach individuellem Befund eine Bandnaht der Außen- und/oder Innenbänder durchgeführt. Wenn die Bänder am Knochen direkt abgerissen sind werden sie mit Hilfe von Fadenankern wieder fixiert. Die Stabilität wird intraoperativ getestet. In seltenen Fällen kann durch die direkten Bandnähte eine Stabilität nicht ausreichend gewährleistet werden. Hierbei wird zusätzlich zur Unterstützung ein  bewegliches äußeres Fixierungsgestell (Bewegungsfixateur) angebracht.

Die Nachbehandlung erlaubt in der Regel eine Freigabe der Beweglichkeit mit Ausnahme der vollen Streckung und Beugung, da hier der Stress auf die Bänder besonders hoch ist. Zur Unterstützung der sicheren Heilung wird eine sogenannte Bewegungsorthese für 4 Wochen getragen und Physiotherapie durchgeführt.

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