Aus Indien zum FSJ ins JoHo
Mittwoch, 26.04.2023
Das Regionalmagazin „17:30 Sat.1 Live“ begleitete drei der 15 indischen Freiwilligendienstleistenden im JoHo, die in einem speziellen Programm auf ihre Pflegeausbildung vorbereitet werden.
Seit etwa drei Monaten leben Jikku George, Abel Joshua Jofi und Tincy Mathew nun bereits gemeinsam mit zwölf anderen jungen Inder*innen in Wiesbaden und unterstützen als Freiwilligendienstleistende im Rahmen eines sogenannten Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) die Arbeit auf den Stationen im JoHo. Blutdruckmessung oder Überprüfung der Temperatur gehören mittlerweile zu ihren routinemäßigen Aufgaben.
„In Deutschland können wir in der Ausbildung viele praktische Erfahrungen sammeln. In Indien ist das deutlich weniger“, freut sich Abel Joshua Jofi über die sehr guten Ausbildungsmöglichkeiten, die ihm hier angeboten werden.
Um dem Fachkräftemangel sowie häufigen Problemen im Anerkennungsprozess ausländischer Fachkräfte, etwa bei der Anerkennung des Abschlusses oder des Sprachniveaus entgegenzuwirken, wird im JoHo aktuell ein spezielles Konzept erprobt, welches optimale Grundvoraussetzungen für das Gelingen von Ausbildung und Integration legen soll: Im Rahmen eines Freiwilligendienstes werden insgesamt 15 jungen Inderinnen und Inder an zwei Tagen in der Woche als Teil des pflegerischen Teams an den praktischen Arbeitsalltag im Krankenhaus herangeführt, um so bereits umfangreiches Wissen und Erfahrungen rund um den Pflegeberuf sammeln zu können. An den übrigen drei Tagen besuchen sie einen speziell konzipierten Deutschkurs des Vereins für Bildungs- und Kulturarbeit fresko e.V., um ihre Sprachkenntnisse berufsbezogen auszubauen.
Rebecca Rosen, Personalentwicklerin am St. Josefs-Hospital, begleitet das Projekt und alle Teilnehmer*innen eng und weiß, wie wichtig es ist, alle notwendigen Voraussetzungen für einen guten Start in die Ausbildung zu schaffen:
„Hätten wir alle hierher geholt und gleich mit der Ausbildung begonnen, hätte das Vorhaben auch nicht gelingen können und einige mit den fachlichen Anforderungen oder den Sprachbarrieren überfordert sein können. Dann hätten wir zwar 15 Menschen nach Deutschland geholt, die aber ihre Ausbildung unter Umständen nicht abschließen können. Daher kamen wir auf die Idee, sie bei Interesse bereits vorab hierher zu holen und ihnen durch ein Freiwilliges Soziales Jahr einen viel leichteren und besseren Start in die folgende Ausbildung zu ermöglichen.“
Bisher gelingt dieser Plan hervorragend. Jikku, Abel und Tincy sind weiter hochmotiviert und freuen sich auf den Start ihrer Ausbildung im Oktober.
Den gesamten TV-Beitrag finden Sie zum Nachschauen hier in der Sat.1-Mediathek.