Das Bild zeigt Dr. Schneider und ein Icon zur Schulterendoprothetik

Moderne Schulterendoprothetik – immer digitaler und innovativer

Mittwoch, 06.09.2023

Expertentipp von Dr. med. Michael Schneider, Chefarzt der Unfallchirurgie, Hand-, Schulter- und Ellenbogenchirurgie am St. Josefs-Hospital Wiesbaden:

Mittels 3D-Planung, dem Druck von Werkzeugen bis hin zur Anfertigung individueller Implantate wird der Einsatz einer Schulterendoprothetik zur High-Tech-Operation.

Der Einsatz eines künstlichen Schultergelenks wird in der Öffentlichkeit häufig noch als sehr komplizierte und seltene Operation wahrgenommen. Dabei wurde die erste Implantation bereits 1893 in Paris durchgeführt.

Wurden in Deutschland 2003 noch etwa 3.000 künstliche Schultergelenke eingesetzt, hat sich diese Zahl in den letzten beiden Jahrzehnten nahezu verzehnfacht (aktuell beträgt die Zahl der Schultergelenks- Operationen in Deutschland rund 25.000 pro Jahr). In den nächsten 15 Jahren ist damit zu rechnen, dass das künstliche Schultergelenk im Bereich der Kunstgelenkchirurgie die höchsten Zuwachsraten aufweisen wird.

Das Schultergelenk ist unser beweglichstes Gelenk im Körper. Das Zusammenspiel zwischen den knöchernen Gelenkanteilen und den umgebenden Muskeln und Bändern ist Voraussetzung für eine gute Funktion dieses wichtigen Gelenks. Dies muss besonders bei der Implantation eines künstlichen Schultergelenks berücksichtigt werden. Die häufigsten Gründe, die den Einsatz eines künstlichen Schultergelenks nötig machen, sind die Arthrose (Gelenkverschleiß), Frakturen des Oberarmkopfes und ein nicht mehr vorhandener oder funktionierender Muskelmantel (Rotatorenmanschette).

Erst kürzlich veröffentlichte Daten aus Australien berichten von 90 % zufriedenen und sehr zufriedenen Patientinnen und Patienten nach einer solchen Operation. Auch die Haltbarkeit der Implantate ist mit etwa 90–95 % nach zehn Jahren sehr gut.

Neben modernen Implantaten und Materialien wird insbesondere die Planung und Positionierung der Gelenkpartner immer wichtiger. In den letzten Jahren sind rasante Verbesserungen zu beobachten, die es Operateurinnen und Operateuren erlauben, noch präziser zu arbeiten. Die moderne Schulterendoprothetik kann heute als „High-Tech“-Operation betrachtet werden.

Dazu gehört die 3D-Planung vor der OP anhand zuvor angefertigter CT-Bilder. Die ideale Position und die korrekten Größen können präzise am Computer geplant werden. Die während der Operation durchgeführte Navigation mit einer VR-Brille (Virtual reality) kann bei komplexen Fällen nochmals helfen, das Ergebnis zu verbessern. Durch die spezielle Anfertigung steriler 3D-Drucke besteht zudem die Möglichkeit, individualisierte Instrumente und Positionshilfen einzusetzen. Im Falle großer Knochendefekte, die häufig im Rahmen von Revisionsoperationen auftreten können, können auch individuell hergestellte Implantate eingesetzt werden.

Weitere Informationen zur Fachabteilung von Dr. Michael Schneider erhalten Sie hier.


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