Seelsorge im Advent - und in Zeiten des Besuchsverbots

Dienstag, 14.12.2021

Die Adventszeit, Weihnachten und der Jahreswechsel sind für die meisten Menschen besondere Zeiten.

Die kurzen Tage, die langen dunklen Stunden und die Vorbereitung auf das große Fest lassen uns emotionaler, sensibler, vielleicht auch dünnhäutiger werden. Erinnerungen kommen hoch aus der Kindheit und an Menschen, mit denen wir früher gefeiert haben und es besteht der Anspruch, dass diese Tage besonders schön werden müssen. Und dies betrifft nicht nur gläubige Christen, die sich auch geistlich auf die Menschwerdung Gottes vorbereiten und gleichzeitig auch die weltlichen Aspekte wie Geschenke, das Festessen und die Gestaltung der Wohnung im Auge haben. Nein, diese Tage sind für fast alle Menschen etwas Besonderes. Umso deprimierender ist es dann, ausgerechnet zu dieser Zeit im Krankenhaus zu liegen – sei es mit einem plötzlich notwendig gewordenen Eingriff oder auch mit einer unheilbaren Krankheit, die einem die Begrenztheit der Lebenszeit auf drastische Weise vor Augen führt und den Gedanken an das, was das neue Jahr wohl bringen wird, schmerzlich werden lässt. Und jetzt kommt erschwerend hinzu, dass die Patient*innen, sofern sie nicht auf der Palliativstation liegen, keinen Besuch von ihren Angehörigen bekommen dürfen. Das ist besonders für diejenigen, die über Wochen im Krankenhaus sind, oder auch ältere Patient*innen, die im Umgang mit elektronischen Medien nicht so firm sind oder sogar Probleme mit dem Telefonieren haben, sehr belastend. Und auch für die Angehörigen daheim ist es schwer, ihre Lieben an einem familienbetonten Fest wie Weihnachten nicht in den Arm nehmen zu dürfen.

Unser Seelsorgeteam war und ist immer, wenn ein Besuchsverbot herrscht, besonders gefordert: viele Patientinnen und Patienten haben erhöhten Redebedarf und auch uns ist es ein Bedürfnis, ihre Einsamkeit ein wenig zu lindern. Von den Angehörigen kommen zahlreiche Anrufe mit der Bitte, nach (in der Regel hochbetagten) Patient*innen zu schauen und ihnen dann bei einem Rückruf zu berichten, wie es ihnen geht. Oder wir werden darum gebeten, beim Telefonieren zu helfen, weil die Kranken mit der Benutzung des Telefons überfordert sind. All das tun wir sehr gerne und wir wissen auch um die Notwendigkeit der Unterstützung in diesen Wochen. Die Patient*innen und deren Angehörigen sind wirklich dankbar für diese Art der Überbrückung des Besuchsverbots. Wir wiederum sind dankbar für alle Hilfe seitens der Stationen, wenn die dortigen Mitarbeiter*innen achtsam sind, wer von den Kranken einen Besuch von der Seelsorge gebrauchen könnte und eine(n) von uns ruft. So können wir uns als JoHolerinnen und JoHoler gemeinsam unserem Anspruch „Einfach gut sein“ annähern, ein trotz allem frohes Fest der Menschwerdung unseres Gottes feiern und zuversichtlich in ein neues Jahr starten.

Das Team der Krankenhausseelsorge
Pfr. Klaus Krechel, Pfarrerin Mirjam Müller, Gem.ref. Katrin Silano

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