Akuter Brustschmerz – was tun?

Ihr direkter Weg in die Chest Pain Unit/ Brustschmerzeinheit
Wir sind da. Rund um die Uhr. Immer.

Patienten mit akuten Schmerzen im Brust- oder Oberbauchraum werden im St. Josefs-Hospital Wiesbaden sofort in der Brustschmerzeinheit / Chest Pain Unit (CPU) der Zentralen Notaufnahme aufgenommen. Diese Einheit hält rund um die Uhr geschultes ärztliches und medizinisches Fachpersonal und eine technische Ausstattung auf dem neuesten Stand vor. Die Überwachungsplätze sind speziell für die Abklärung bei kardiologischen Notfallpatienten mit Verdacht auf Herzinfarkt sowie anderer kardiovaskulärer Notfälle (z.B. Herzrhythmusstörungen) eingerichtet worden.  Ziel ist es, bei diesen Patienten so schnell wie möglich die Ursache der Beschwerden zu erkennen und diese zielgerichtet zu behandeln.

Von diesem Angebot profitieren nicht nur Patienten, bei denen eine spezielle invasive Herzkatheterdiagnostik (bedarfsweise Erweiterung verengter Herzkranzgefäße) notwendig wird, sondern auch Patienten, die nach einer Untersuchung (EKG, Laboruntersuchungen, Echokardiographie) mit „harmloser“ Diagnose schnell und mit gezielten Empfehlungen in die ambulante Betreuung von niedergelassenen Ärzten entlassen werden können. 

Herzinfarkt: Jede Minute zählt!
Herzinfarkt bedeutet Lebensgefahr. 
Alarmieren Sie bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort den Rettungsdienst:
 112

Schmerzzonen

Anzeichen, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können:

  • Schwere, länger als 5 Minuten andauernde Schmerzen im Brustkorb, die in beide Arme, in den Bauch, zwischen die Schulterblätter oder in den Unterkiefer ausstrahlen können
  • Oft wird ein Brennen im Brustkorb verspürt, es können auch Schmerzen im Hals oder Oberbauch auftreten
  • Starkes Engegefühl, Angst, Unruhe
  • Zusätzlich zum Brustschmerz: Luftnot, Erbrechen und Übelkeit
  • Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit und Erbrechen oft alleinige Alarmzeichen
  • Blasse, fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß
  • Luftnot, die zum plötzlichen Hinsetzen oder Hinlegen zwingt
  • Plötzlicher Schwächeanfall auch ohne Brustschmerzen oder Kollaps mit und ohne Bewusstlosigkeit

Fehler vermeiden

In dieser Situation Ruhe zu bewahren, ist leichter gesagt als getan. Ruhe heißt aber nicht, bis zum nächsten Morgen zu warten und zu hoffen, dass die Beschwerden von alleine wieder verschwinden oder sich allzu sehr zu sorgen, andere mit den Beschwerden zu belasten. Auf Folgendes sollten Sie achten:

  • Nicht warten
    Sofort den Rettungsdienst rufen – egal zu welcher Zeit, nicht zögern.
  • Rettungswagen alarmieren und Verdacht auf Herzinfarkt äußern
    Ohne Zeitverzögerung müssen Betroffene ins rettende Krankenhaus gebracht werden.
  • Wählen Sie 112
    Wenn Sie die 112 oder die örtliche Notrufnummer anrufen, äußern Sie sofort den Verdacht auf Herzinfarkt, dann wird Ihnen umgehend ein Rettungswagen oder Notarzt geschickt.
  • Ärztlicher Notfalldienst ist kein Rettungsdienst
    Der Name „ärztlicher Not- bzw. Bereitschaftsdienst“ führt oft zu Missverständnissen: Dabei handelt es sich nicht, wie viele annehmen, um den Notarzt im Rettungswagen, sondern um einen ärztlichen Dienst, der an Wochenenden und Feiertagen oder auch nachts den Hausarzt ersetzt. Es dauert oft lange, bis der ärztliche Bereitschaftsdienst kommen kann und wenn er eintrifft, wird auch er die 112 alarmieren. Deshalb diesen Umweg meiden und direkt die 112 wählen.
  • Nicht mit dem Auto in die Klinik
    Menschen mit einem Herzinfarkt lassen sich immer wieder von  Bekannten ins Krankenhaus fahren. Mancher Betroffene setzt sich sogar selbst ans Steuer. Das sollte man auf keinen Fall tun! Tritt das lebensbedrohliche Kammerflimmern auf, kann nur der Defibrillator helfen, mit dem jeder Rettungswagen ausgestattet ist.

Was geschieht mit mir in der Chest Pain Unit / Brustschmerzeinheit?

Die Aufnahme erfolgt direkt ohne Umweg auf die Brustschmerzeinheit in der Zentralen Notaufnahme. Es wird sofort ein EKG geschrieben, ein venöser Zugang gelegt und Blut für Laboruntersuchungen abgenommen. Zusammen mit den aktuellen Beschwerden und Befunden sowie eventuellen Begleiterkrankungen wird eine Einteilung in folgende Kategorien vorgenommen:

1. Im EKG erkennbarer Herzinfarkt:
Die weiteren Maßnahmen sehen eine sofortige Behandlungsstrategie vor. In der Regel heißt das, dass nach kurzer medikamentöser Vorbehandlung umgehend eine Herzkatheteruntersuchung in Dilatationsbereitschaft erfolgt. In diesem Eingriff unter örtlicher Betäubung wird versucht, die Infarktarterie am Herzen mittels Ballon zu erweitern und nach Möglichkeit auch einen Stent (Gefäßstütze) einzusetzen.

2. Ein Herzinfarkt ist möglich: 
Es beginnt die klinische Verlaufsbeobachtung unter kontinuierlicher Monitorüberwachung mit Labor- und EKG-Kontrolluntersuchungen, 2 und 6 Stunden nach Erstkontakt. In dieser Zeit soll der Patient keine Nahrung zu sich nehmen, um bei evtl. Kreislaufkomplikationen nicht zusätzlich durch Erbrechen gefährdet zu sein. Je nach Befund wird das weitere Vorgehen mit dem Patienten abgesprochen.

3. Es besteht eine (stabile) koronare Herzerkrankung ohne Anzeichen auf einen akuten Infarkt:
Nach Verlegung auf eine Station wird u. a. durch Belastungsuntersuchungen  in Abhängigkeit von den Befunden und Beschwerden das weitere Vorgehen individuell abgestimmt.

4. Eine kardiale Ursache der Beschwerden kann ausgeschlossen werden (nach ca. 6h):
Bei klinisch beschwerdefreien Patienten kann die weitere Abklärung und Therapie im ambulanten Bereich empfohlen werden. Die erhobenen Befunde werden den Patienten mitgegeben, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Bestehen jedoch weiter Beschwerden, erfolgt stationär durch weitere Untersuchungen die Ursachenabklärung und Therapie.

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