Anfallsartige Schmerzen im Brust-, Hals- und/oder Armbereich

Angina Pectoris bezeichnen im medizinischen Fachjargon Beschwerden (=Symptome), die anfallsartig im Brust-, Hals- und/oder Armbereich, manchmal auch im Oberbauch auftreten. Typischerweise bei Belastung aber auch in Ruhe möglich. Die Symptome können typerweise durch körperlichen oder psychischen Stress ausgelöst werden.

Ursache für die Beschwerden ist häufig ein durch Verengung der Herzkranzgefäße bedingter Sauerstoffmangel des Herzmuskels. Risikofaktoren, die zur Entstehung der Engstellen (=Koronare Herzkrankheit) führen, sind Fettstoffwechselstörung, familiäre Vorbelastung, Zuckerkrankheit und Bluthochdruck. Die Behandlung kann in manchen Fällen mit Medikamenten erfolgen. Bei Beschwerden in Ruhe ist aber in jedem Fall der Notarzt zu verständigen, da davon auszugehen ist, dass der Sauerstoffmangel des Herzmuskels anhaltend ist, und damit das Risiko eines dauerhaften Schadens am Herzmuskel besteht.

Im Falle einer stationären Einweisung erfolgt entweder eine direkte Untersuchung der Herzkranzgefäße mit dem Herzkatheter als Notfalluntersuchung bzw. am nächsten Tag oder eine Abklärung möglicher anderer Ursachen falls sich der Verdacht auf das Vorliegen einer Herzkranzgefäßerkrankung nicht erhärtet.

Hinterwandinfarkt

Fallbeispiel

Herr M., 66 Jahre alt, bemerkte bereits seit ca. 2 Wochen beim Bergangehen einen leichten drückenden Schmerz in Brust, Hals und linken Arm. Bisher hatte er nur einen Bluthochdruck, der mit Medikamenten behandelt wurde. Vor 20 Jahren hatte er aufgehört zu rauchen.

Eines Abends setzten die Beschwerden nach dem Abendessen in Ruhe ein und hielten an. Als sich keine Besserung einstellte, alarmierte die Ehefrau von Herrn M. den Notarzt. Bereits der Rettungsdienst stellt anhand des EKGs die Diagnose eines akuten Infarkts der Herz-Hinterwand (STEMI); der Patient wird über die Leitstelle des Rettungsdienstes in der Zentralen Notaufnahme des JoHo angemeldet. Über das elektronische Leitsystem (IVENA) geht in der Notaufnahme automatisch die Meldung ein und das diensthabende Kardiologie-Team wird alarmiert. Kurz darauf trifft der Notarzt mit dem Patienten ein, der unverzüglich ins Herzkatheterlabor verbracht wird. Dort zeigt sich beider Herzkatheteruntersuchung ein akuter Verschluss der rechten Herzkranzarterie. Diese wird eröffnet und die Ader mit einem Stent versorgt. Anschliessend wird der Patient auf die Intensivstation verlegt. Nach 3-4 Tagen erfolgt bei unkompliziertem Verlauf die Entlassung nach Hause.

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