Durch Abnutzung bedingte Erkrankung der Aortenklappe

Die Aortenklappenstenose ist eine durch Abnutzung bedingte Erkrankung der Aortenklappe, die deren Öffnungsfläche einengt. Das bedeutet, dass die Anstrengung des Herzens, Blut in die Hauptschlagader zu pumpen umso größer wird, je stärker die Klappe verengt (stenosiert) ist. Die Erkrankung führt unbehandelt zunächst zu einer Verdickung des Herzmuskels und Beschwerden wie Luftnot oder Druck auf der Brust. Wenn sie unbehandelt bleibt aber letztlich zu einer Reduktion der Herzleistung und zum Tode.
Die einzig heilende  Behandlung dieser Erkrankung besteht in einem Ersatz der Herzklappe. Entweder auf herkömmliche (offen herzchirurgische) Art und Weise oder über eine kathetergestützte transarterielle Aortenklappen-Implantation (TAVI). Beide Eingriffe werden im St. Josefs-Hospital häufig und mit exzellenten Ergebnissen durchgeführt.

Welcher Patient für welchen Eingriff in Frage kommt, wird nach Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen zusammen mit Kardiologen, Herzchirurgen und Narkoseärzten besprochen. In diesem so genannten „kardiologisch-kardiochirurgischen Kolloquium“ wird den oft komplexen Problemen der vielfach vorerkrankten Patienten Rechnung getragen, und ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept erstellt, um den Behandlungserfolg sicher zu stellen.

Bei Patienten, die wir in unserem Heart Team für einen kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI) vorgesehen haben, stehen uns als Zugangsmöglichkeiten zum Herzen in den meisten Fällen die Leistenarterien zur Verfügung.

Sollte dieser Zugang technisch nicht durchführbar sein, können wir die Prothese alternativ über einen kleinen Hautschnitt unterhalb der Brust über die Herzspitze in die gewünschte Position bringen und freisetzen. Seltener müssen die direkte Punktion der Armschlagader oder der Aorta selbst in Erwägung gezogen werden.

Die Auswahl der Technik, des Zuganges und der zum Einsatz kommenden Prothese erfordert eine individuelle Planung für jeden einzelnen Patienten unter Berücksichtigung seines Alters, seiner Begleiterkrankungen und der anatomischen Gegebenheiten. Dies geschieht für jeden zu operierenden Patienten im Rahmen unserer Heart-Team-Sitzung mit dem Ziel mit dem kleinst möglichen Eingriff eine möglichst optimale Prognose für den Patienten zu erzielen.

Fallbeispiel

Frau S. eine 83-jährige sich selbst versorgende, alleinlebende Rentnerin bemerkt seit 6 Wochen zunehmende Luftnot beim Treppensteigen in Ihre im 1. Stock gelegene Wohnung. Frau S. wurde bereits vor 10 Jahren am Herzen wegen Verengung der Adern (Koronare Herzkrankheit) mit Bypässen versorgt. Im Rahmen der Untersuchung beim niedergelassenen Kardiologen zeigt sich eine hochgradige Aortenklappenstenose. Die Zuweisung erfolgt zur Evaluation eines Klappenersatzes. Nach Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen, welche in der Regel aus einer Koronarangiografie, CT der Beckenadern, Lungenfunktionsuntersuchung, Ultraschall des Herzens und des Bauchraums sowie einer ambulanten zahnärztlichen Untersuchung bestehen; kann die Patientin zunächst nach Hause gehen und es erfolgt die Vorstellung im “Heart Team“ (einer Besprechung zwischen Kardiologie, Kardiochirurgie und Kardioanästhesie). 

In der Gesamtsituation wird bei Frau S. die Indikation zur kathetergestützten transarteriellen Aortenklappen-Implantation (TAVI) gestellt. Die Patientin wird telefonisch über den geplanten Wiederaufnahmetermin informiert und der Eingriff wird in einem neuerlichen Aufenthalt im JoHo durchgeführt. Nach komplikationslosem Verlauf erfolgt nach 5 Tagen die Entlassung nach Hause.

Darstellung der hochgradigen Aortenklappenstenose in der 3D transösophagealen Echokardiographie  (3D-"Schluckultraschall")

Vermessung der Klappenöffnungsfläche im angehaltenen 3D-Bild

Unauffällige Darstellung der Aortenklappe in der transthorakalen Echokardiographie, parasternal lange Achse (Ultraschall vom Herzen, Anlotung von außen)

Hochgradig verengte Aortenklappe (hochgradige Aortenklappenstenose) mit deutlicher Verkalkung und kaum vorhandener Seperation der Klappentaschen. Nebenbefundlich deutliche Erweiterung der Hauptschlagader (Aorta ascendens).

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