DGAV Referenzzentrum Minimalinvasive Chirurgie

Wir sind von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Referenzzentrum für minimalinvasive Chirurgie ausgezeichnet.

Leistungsangebot

Die minimalinvasive Chirurgie (kurz MIC) wird auch gerne als „Schlüssellochchirurgie“ bezeichnet. Sie beschreibt das chirurgische Vorgehen, das mit kleinsten Hautschnitten auskommt. Hierzu wird die Bauchhöhle mit Kohlenstoffdioxid aufgefüllt. Somit entsteht ein Raum zwischen Bauchdecke und Organen, in dem der Chirurg übersichtlich arbeiten kann. Das Bild der im Bauchraum befindlichen Kamera wird auf einen Monitor in HD-Qualität übertragen. MIC bietet nicht nur einen rein kosmetischen Vorteil, sondern verkürzt auch deutlich die Erholungsphase nach einer Operation, es treten weniger Schmerzen auf, das Risiko einer Wundheilungsstörung ist vermindert.

DGAV Referenzzentrum Minimalinvasive Chirurgie

Wir sind von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Referenzzentrum für minimalinvasive Chirurgie ausgezeichnet.

Die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am JoHo bietet Patienten seit Jahren erfolgreich die MIC als etabliertes Verfahren an. Wir verfügen über moderste Technik mit zwei 3D-OP-Säle und einem 4K 3D-Monitor mit der Möglichkeit zur simultanem ICG-Darstellung. Bei der ICG (=Indocyaningrün)- Darstellung handelt es sich um ein spezielles Fluoreszenz-Verfahren. Unter intraoperativer Verwendung von ICG kann im nahen Infrarot(=NIR) eine bessere Visualisierung von Organen stattfinden (u.a. Durchblutung, Gallengangsanatomie, primäre Lebertumore, Lebermetastasen, lymphatisches Abflussystem). Gerade bei laparoskopischen Operationen bietet dies wichtige Zusatzinformationen um die OP-Technik weiter zu präzisieren.

Häufige Fragen

Ein großer Bauchschnitt ist für Patienten eine enorme Belastung. Dadurch, dass bei minimalinvasiven OPs die Schnitte deutlich kleiner sind, geht es den Patienten in der Regel nach der OP schneller besser, sie haben weniger Schmerzen und können früher wieder entlassen werden. Studien zeigen zudem, dass Patienten, die minimalinvasiv operiert worden sind, Erkrankungen auch langfristig länger überleben. Der Grund ist vermutlich, dass die Chirurgen bei dieser filigranen OP-Technik genauer arbeiten müssen. Der Effekt, dass die kleinen Schnitte kosmetisch schöner sind, ist ein netter Zusatz, aber nicht entscheidend.

Reflux-, Milz-, Hernien- und Gallenblasenoperationen aber auch Darmoperationen werden bei uns in der Regel minimalinvasiv durchgeführt. Auch Darmkrebsoperationen führen wir inzwischen fast ausschließlich minimalinvasiv durch. Bei anderen Eingriffen, etwa an der Leber oder der Bauchspeicheldrüse ist es grundsätzlich möglich, aber abhängig von der individuellen Situation des Patienten.

Wenn der Patient von vorherigen offenen Operationen viele Verwachsungen im Bauchraum hat, kann eine minimalinvasive Operation schwierig sein und es ist ratsam wieder offen zu operieren. Dies ist aber eher selten der Fall. Notfälle sind hingegen kein Hinderungsgrund – auch diese können minimalinvasiv operiert werden.

Laparoskopie: Gallenblasenoperation / Blinddarmoperation

Laparoskopische Cholezystektomie: Cholecystektomie (Gallenblasenentfernung), z.B. bei symptomatischem Gallensteinleiden, akuter Entzündung der Gallenblase

LSK Appendektomie: Appendektomie (Blinddarmentfernung), z.B. bei akuter Blinddarmentzündung (Appendizitis) oder chronischer Blinddarmreizung (Appendikopathie)

  • Ein- und beidseitige Leistenbrüche können versorgt werden. Auch ein Rezidiv (erneuter Leistenbruch nach früherer offener Leisten-OP) ist hiermit sicher zu behandeln.
  • IPOM (Nabel-oder Narbenbruchoperation mit Netzimplantation, „ intraperitoneales Onlay Mesh“)
  • Narben- und Nabelbrüche bis zu einer gewissen Größe werden verschlossen, die innere Bauchwand mit einem Netz vor einem Wiederauftreten des Bruches geschützt.
  • Laparoskopische Sigmaresektion (Entfernung des Grimmdarmes), die sogenannte (Sigma-) Divertikulitis ist ein häufiges Krankheitsbild. Bei verbleibender Enge nach häufigen Entzündungsschüben oder bei einem Durchbruch ist eine Entfernung des betroffenen Abschnittes erforderlich.
  • Segmentresektion des Kolon (Entfernung eines kurzen Dickdarmabschnittes) und bei Polypen des Dickdarmes, welche nicht in einer Darmspiegelung entfernt werden können, wird der betroffene Darmabschnitt in der LSK entfernt. Auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kommt das Verfahren zum Einsatz.
  • Hemikolektomie rechts / links (Entfernung des rechten / linken Dickdarmanteiles) 
  • Die meisten gut- und bösartige Tumore werden in unserer Klinik laparoskopisch, leitliniengerecht operiert.
  • Adhäsiolyse (Lösen von Verwachsungen)
  • Gelegentlich entstehen nach vorangegangenen großen Operationen Verwachsungen, die chronisch Schmerzen im Bauchraum verursachen können bis hin zu einem gefährlichen Darmverschluss (Ileus). Diese können durch die Laparoskopie beseitigt werden.
  • Diagnostische Laparoskopie (Bauchspiegelung, kurz LSK)

Bei unklaren Befunden im Bauchraum, die etwa durch eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung festgestellt wurden, leistet die diagnostische Laparoskopie einen wertvollen Beitrag zur Diagnosesicherung. Solche Befunde können nicht nur optisch bewertet sondern auch durch eine gezielte Probeentnahme feingeweblich (histologisch) untersucht werden. Dies ist oftmals unerlässlich für eine sichere Diagnose und zielführende Therapie.

Darüber hinaus werden u.a.  an folgenden Organen operative Eingriffe laparoskopisch durchgeführt

  • Magen –  z.B. Tumore, entzündliche Geschwüre „Ulcus“
  • Leber – z.B. Metastasen
  • Pankreas (Bauchspeicheldrüse) – z.B. Zysten, Tumore 
  • Speiseröhre – z.B. Refluxerkrankung, Zwerchfellbruch
  • Nebenniere – z.B. Tumore

Interdisziplinarität, das heißt die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Fachdisziplinen, steht bei uns im Vordergrund. Die MIC ermöglicht eine anschauliche Befundpräsentation bereits während der OP, z.B. können Zysten an den Eierstöcken wenn nötig direkt durch den Gynäkologen behandelt werden. Außerdem ist z.B. die Lokalisation kleiner  Magenwandtumore  (GIST) mit einer während der OP vom Internisten durchgeführten Magenspiegelung genau möglich, es wird also noch sicherer und gewebesparender operiert.

Jeder Mensch ist einzigartig, jeder hat eine eigene (medizinische) Vorgeschichte. So ist auch jedes Krankheitsbild unterschiedlich, die Bedingungen und Voraussetzungen für eine gute, sichere Operation mitunter nicht vergleichbar.


Video: Fokus onkologische Chirurgie – Interview mit Prof. Dr. Stefan Farkas


Wir beraten Sie gerne und individuell!

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