Das erste Ziel in der Behandlung von Frakturen ist die Wiederherstellung oder den Erhalt der vorgegebenen Anatomie. Bereits kleine Gelenkstufen von 1-2mm erhöhen das Risiko eines späteren Gelenkverschleiß (Arthrose).

Für den Patienten sind am wichtigsten eine möglichst schnelle Schmerzfreiheit und eine gute Funktion zu erreichen, um möglichst schnell wieder in den Alltag integriert zu werden.

Prinzipiell stehen uns in der Unfallchirurgie 3 Therapieoptionen zur Verfügung, die in jedem Fall geprüft werden müssen:

  1. Konservative Therapie. In Form von Gipsruhigstellung, Anlage einer Orthese (äußeren Schienung) oder teilweise sogar einer funktionellen Nachbehandlung des Gelenks. Das heißt, das Gelenk darf vorsichtig bewegt und mobilisiert werden, aber über den Zeitraum X nicht belastet werden
     
  2. Die operative Stabilisierung der Fraktur mit einer Osteosynthese (osteo = Knochen; synthese = verbinden, zusammenfügen). Je nach Fraktur und Lokalisation stehen Schrauben, Drähte, Platten oder Nägel zur Verfügung (siehe Abbildungen 1 – 10).
    Vorteil ist der Erhalt des eigenen natürlichen Gelenks, sowie in den meisten Fällen eine funktionelle Mobilisation ohne Ruhigstellung mittels Gips oder Orthesen. Unser primäres Ziel ist immer das eigene Gelenk zu erhalten.
     
  3. Der Ersatz des eigenen Gelenks durch ein Kunstgelenk. Diese Methode ist nur in Einzelfällen erforderlich, wenn das Gelenk durch die Fraktur zerstört und nicht mehr rekonstruierbar ist. Vorteilhaft ist eine schnelle Mobilisation und in der Regel auch eine gute Funktion. Nachteil ist der Verschleiß der künstlichen Gelenke, die später ggf. nochmals ausgetauscht werden müssen. Abbildungen 11 – 22 zeigen Versorgungsbeispiele an der oberen und unteren Extremität.

Versorgungsbeispiele mit künstlichen Gelenken nach komplexer Fraktur

Obere Extremität

Schulter

Ellenbogen

Untere Extremität

Hüftgelenk

Kniegelenk

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