Wann kann ein künstliches Schultergelenk implantiert werden?
Arthrose
Ähnlich wie am Hüft-/oder Kniegelenk, liegt ein Verschleiß des Gelenkknorpels vor. Dieser kann primär (ohne ein erkennbare Ursache) auftreten (siehe Abbildung 6.), jedoch auch sekundär z.B. im Rahmen nach Knochenbrüchen im Bereich des Schultergelenk.
Frakturen
Auf Grund der sich verändernden Altersstruktur sehen wir zunehmend Brüche im Bereich des Schultergelenkes. Diese sind auf Grund der abnehmenden Knochenqualität des Patienten / der Patientin in einigen Situation besser primär mit einem Kunstgelenk zu versorgen. Die Ergebnisse sind je nach Fraktur, Alter und Knochenqualität besser als nach einer gelenkerhaltenden Operation mittels Platten oder Nägel. Letztendlich erfolgt immer eine individuelle Abwägung für jeden Patienten / jede Patientin.
Rheumatische Erkrankungen
Auf Grund der modernen medikamentösen Therapie sind fortgeschrittener Erkrankungsstadien deutlich seltener geworden. Ein fortgeschrittenes Stadium stellt jedoch immer noch einen Grund für ein Kunstgelenk dar.
„Cuff-Arthropathie“ (sog. Defektarthropathie der Rotatorenmanschette)
Dabei kommt es durch einen fortschreitenden Defekt in der Rotatorenmanschette (Muskelmantel, der das Schultergelenk hauptsächlich zentriert und bewegt), meist im Rahmen von alterbedingten Verschleißerscheinungen der Sehnen oder auch durch einen traumatischen Riss, zu einer zunehmenden Dezentrierung des Gelenkes mit folgender Schmerzsymptomatik und/oder eingeschränkter Beweglichkeit (siehe Abbildung).