Diagnose Krebs - Was nun?

Wenn alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt sind, erfolgt zunächst die Vorstellung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Hier wird das optimale Therapiekonzept für Sie festgelegt und im Anschluss persönlich mit Ihnen besprochen.

Operation

Häufig wird als erster Schritt eine Operation durchgeführt. Besonderen Stellenwert hat hier die minimalinvasive Chirurgie mittels der sogenannten Schlüssellochtechnik. Alle Operateure unseres Krebszentrums sind hierfür speziell zertifiziert. Falls die Entfernung von Lymphknoten notwendig ist, wenden wir, bereits seit einiger Zeit und als eine der ersten Kliniken in Deutschland, bevorzugt die Wächterlymphknoten-Methode mit einem speziellen, nicht radioaktiven Farbstoff (Indocyaningrün) an. Dies hat den Vorteil, dass Ihnen die Strahlenbelastung der radioaktiven Substanzen erspart bleibt und das Risiko für ein sogenanntes Lymphödem mit Anschwellen der Beine deutlich gesenkt werden kann.

Seit diesem Jahr können wir Ihnen auch roboter-assistierte Operationen ermöglichen. Wenn im Falle einer Krebserkrankung Hochpräzisionschirurgie notwendig ist, um zum einen alle Krebszellen zu entfernen und gleichzeitig für ein funktionell gutes Ergebnis wichtige Strukturen wie kleinste Nerven und Gefäße zu schonen, bietet dies besondere Vorteile.

Bei manchen Erkrankungen ist für eine optimale Behandlung ein Bauchschnitt notwendig. Um Ihnen auch in diesem Fall eine optimale Erholung zu ermöglichen, haben wir das sogenannte ERAS Konzept (enhanced recovery after surgery) etabliert, das für eine gute und schnelle Erholung sorgt. 

Für wenige, sehr spezielle Situationen bieten wir außerdem HIPEC (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie) und PIPAC (pressurized intraperitoneal Chemotherapy) an. Wir beraten Sie hierzu gerne persönlich, denn unsere gynäkoonkologische Klinik ist Teil eines interdisziplinären Bauchfellzentrums.

Studien

Um eine optimale Therapie zu gewährleisten, nehmen wir an einer Vielzahl klinischer Studien teil. Diese können sich sowohl auf die Operation als auch die weitere Therapie beziehen. Eine Übersicht der aktuellen Studien finden Sie hier. In unserem Patientinnen-Leitfaden erhalten Sie darüber hinaus allgemeine Informationen zur Teilnahme an einer klinischen Studie.

Medikamentöse Therapie

Nach der Operation erfolgt eine erneute Vorstellung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Oft ist es nicht notwendig, eine Chemotherapie durchzuführen, falls doch kann diese in der Regel ambulant in unserer Chemoambulanz erfolgen. Ihre gesamte Behandlung bleibt auf diese Weise in einer Hand. In manchen Fällen ist auch eine Therapie mit zielgerichteten Substanzen sinnvoll. Diese können oft als Tabletten verabreicht werden.

Bestrahlung

In der Tumorkonferenz wird auch besprochen, ob eine Bestrahlung durchgeführt werden sollte. Diese kann auf Wunsch bei uns im Haus durchgeführt werden. Strahlentherapie

Wie schon erwähnt werden alle Patientinnen des zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt, die einmal wöchentlich unter unserer Leitung stattfindet. Hier setzen wir uns mit Kollegen der Strahlentherapie, Pathologie, internistischen Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Chirurgie, Wirbelsäulen-Chirugie etc. zusammen und besprechen jeden einzelnen Fall. Das optimale Therapiekonzept für Sie wird festgelegt. Zeitnah werden Sie dann - meist in einem persönlichen Gespräch - über das Ergebnis informiert. Alle weiteren Schritte werden besprochen. Bringen Sie gerne wie beim Erstgespräch eine vertraute Person zu diesem Gespräch mit. Vier Ohren hören mehr als zwei.

Seit 2020 bieten wir in Kooperation mit dem Institut für Pathologie in Wiesbaden und der Uniklinik Frankfurt ein molekulares Tumorboard an. Hierfür wird das Tumorgewebe genetisch und molekularpathologisch untersucht, um individuelle Zielstrukturen und Biomarker für zielgerichtete Therapiemöglichkeiten zu finden. Die Behandlung erfolgt dann basierend auf diesen Ergebnissen individualisiert und unabhängig vom Ursprungsort des Tumors. Ein Tumor der Gebärmutter kann dann beispielsweise mit einem Medikament behandelt werden, das sonst für die Therapie eines Nierentumors verwendet wird.

Hierbei wird jeder einzelne Fall interdisziplinär besprochen und die wissenschaftliche Evidenz aus den neusten bereits publizierten und noch laufenden Studien zurate gezogen. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die Leitlinien gerechten Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind oder eine sehr seltene Erkrankung vorliegt, für die die etablierten Therapieoptionen beschränkt sind.

Vielen Patientinnen möchten wissen, wie sie ihren Körper durch „natürliche Methoden“ unterstützen können. Die Einnahme von pflanzlichen Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln kann sinnvoll sein, sollte jedoch nicht ohne Rücksprache mit uns erfolgen, da es zu Wechsel- und Nebenwirkungen kommen kann. Lassen Sie sich in unserer komplementärmedizinischen Sprechstunde qualifiziert beraten. 

Zur Terminvereinbarung erreichen Sie uns über die Ambulanz: 
Telefon: 0611 177 1502 oder 0611 177 1503

Im Rahmen der gynäko-onkologischen Sprechstunde ist auch das Einholen einer Zweitmeinung möglich. Bitte bringen Sie alle Vorbefunde und falls vorhanden  auch CDs mit, auf denen die aktuellsten MRT- und CT-Untersuchungen gespeichert sind.

Zur Terminvereinbarung erreichen Sie uns über die Ambulanz: 
Telefon: 0611 177 1502 oder 0611 177 1503
E-Mailgynonko(at)joho.de

Wenn die Diagnose eines bösartigen Tumors gestellt wurde, spielt neben der eigentlichen Behandlung auch die psychologische Betreuung eine äußerst wichtige Rolle. In diesem Fall sind unsere Kollegen des Psychosomatischen Dienstes jederzeit für Sie da. 

PRIO

Begleitende Therapieangebote für Krebspatientinnen und Krebspatienten des St. Josefs-Hospitals Wiesbaden, der Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Strahlentherapie (RNS) am JoHo, der Praxis für Hämatologie und internistische Onkologie im medicum und der Psychosozialen Beratungsstelle Wiesbaden der Hessischen Krebsgesellschaft. Alle Informationen finden Sie hier.

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